Die Fussball Philosophen

Adi Hütter: Kurzpass statt „Bruder, schlag den Ball lang“

Zu Saisonbeginn haben nicht viele Experten auch nur einen Cent auf Eintracht Frankfurt gegeben. Die Adler sind direkt in der ersten Runde des DFB-Pokals herausgeflogen und es machten sich schon Stimmen breit, ob Adi Hütter der richtige Trainer für die Frankfurter sei. Hüter, der eine Saison vorher die Young Boys Bern zum Titel führte, musste sich erst einmal an seine neue Mannschaft gewönnen und sie auch umgekehrt. Der Österreicher hat sich mit seinem Team nicht nur in die Herzen vieler Fußballfans gespielt, sondern weiß auch mit einem atemberaubenden Fußball zu überzeugen. Kein Dreivierteljahr später steht Eintracht Frankfurt im Halbfinale der Europa League – als einzige deutsche Mannschaft in einem europäischen Wettbewerb – und steht in der Liga auf einem sagenhaften 4. Platz. Drei Spieltage vor Schluss haben die Adler drei Punkte Vorsprung auf Borussia Mönchengladbach. „Eine Mischung aus Pressing und Ballbesitz“, so beschreibt der gebürtige Österreicher Hütter seinen Fußballstil, der ihn nicht nur in seinem Heimatland erfolgreich machte, sondern auch in Deutschland begeistert. Seine Mannschaften lässt er einen anspruchsvollen Offensivfußball spielen. Immer wieder wird das Kurzpassspiel forciert, sodass sich die Frankfurter nach vorne kombinieren können. Besonders beeindruckend ist die Büffelherde rund um Vizeweltmeister Ante Rebic, Sebastian Haller und Luka Jozic. Hütter will das Spiel stets unter Kontrolle haben. Er sucht die spielerischen Lösungen und geht gerne mehr Risiko ein. Meist lässt er in einem 3-5-2-System spielen, über die vollen 90 Minuten. Nach einem Führungstreffer wird nicht versucht den Vorsprung über die Zeit zu bringen, sondern den nächsten Treffer nachzulegen.

Hohes Verteidigen als Erfolgsrezept

In Hütters System nehmen vor allem die Außenspieler eine wichtige Position ein. Sie sollen die gegnerischen Spieler schon in Strafraumnähe unter Druck setzen und zu schnellen Ballverlusten führen. Doch hier hinter steckt ein System: Es soll nicht kopflos verteidigt werden, sondern intelligent. Deswegen müssen die Spieler unter Hütter im Verbund pressen – nur so geht es. Der Erfolg ist auf die gesamte Mannschaft ausgelegt, nur wenn sich jeder einzelne Spieler daran hält, kann es etwas werden. Hütter hat seine Teams stets im Griff. Für ihn würden sie sogar durchs Feuer gehen.

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