Die Fussball Philosophen

Kriess gesteht Doping im Fußball

Vor einigen Monaten wurde der deutsche Fußball von einem Doping-Skandal erschüttert, der fast schon sensationell unspektakulär wieder aus den Schlagzeilen verschwand. Die Sporthochschule Freiburg hatte ermittelt, dass Spieler des VfB Stuttgart und des SC Freiburg in den 70er und 80er Jahren gedopt waren. Es dürfte spannend zu beobachten sein, ob der neue Doping-Skandal auch in Österreich so schnell unter den Tisch fällt: Dort hat die Fußballer-Legende Werner Kriess eingeräumt, verbotene Substanzen eingenommen zu haben. Jener war immerhin lange Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft.

Die Aussagen von Kriess
Das Geständnis von Kriess fand im Gespräch mit dem „Kurier“ statt. Hier erklärte der frühere Spieler, dass man vor allem das Aufputschmittel Capatagon hoch im Kurs stand. Zudem habe man auch noch ein zweites Präperat eingesetzt, welches „die Zuhälter genommen haben, damit sie nachts wach bleiben“. Es sei zwar unter den Spielern insgesamt nicht viel über das Thema gesprochen worden, allerdings könne man schon davon ausgehen, dass „flächendeckend gedopt“ worden sei. Jeder habe gewusst, „was los ist“, so Kriess. Die Dopingmittel habe man gezielt vor sehr wichtigen Spielen genommen und nicht jederzeit. Die Ärzte und Trainer seien die in die Beschaffung und Einnahme der Mittel allerdings nicht eingebunden gewesen. Vielmehr habe man sich die Mittel in Eigenregie beschafft.

Das Ende von einem Mythos?
Kriess’ Aussagen dürften im Fußball auf wenig Gegenliebe stoßen, denn sie dürften das Ende von einem großen Mythos bedeuten: Angeblich, so werden Trainer und Spieler nicht müde zu betonen, könne man im Fußball gar nicht wirklich dopen, da das Spiel zu viel unterschiedliche Anforderungen stelle. Dies kann man nun nicht länger behaupten.

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