Österreichs Fußball ist 667 Millionen Euro wert
Nur wenige Phrasen härt man derart häufig wie „Millionengeschäft Fußball“. Doch was bedeutet der Satz eigentlich genau? Dieser Frage ist das Institut „SportsEconAustria“ nachgegangen und kommt zu einem spannenden Ergebnis: Der österreichische Fußball hat demnach Gesamtwertschöpfung von 667 Millionen Euro. Hier ist wirklich alles eingerechnet – vom Kauf des Balls im Kaufhaus, um selbst zu spielen, bis hin den Toptransfers von Bundesligisten wie beispielsweise RB Salzburg.
22.000 Arbeitsplätze hängen vom Fußball ab
Vom Fußball hängen überdies 22.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt (d.h. Zulieferer, etc.) ab. Auch der Tourismus profitiert demnach deutlich vom beliebtesten Sport der Welt, weil beispielsweise viele Fans, die ein Auswärtsspiel ihrer Mannschaft besuchen, auch Hotelzimmer buchen und nicht selten den Trip gleich mit einem Kurzurlaub verbinden.
Viel zu geringe Investitionen
Die 667 Millionen Euro sind allerdings ein vergleichbar kleiner Betrag. Weltweiter „Tabellenführer“ in dem Ranking, was der Fußball insgesamt an Wert auf die Waage bring, ist laut „SportsEconAustria“ Deutschland. Der Sport ist hier elf Milliarden Euro wert – und damit fast 20 Mal so viel wie in Österreich – obwohl das Nachbarland nur etwa die achtfache Bevölkerungsgröße hat. Der Fußball hält in Deutschland zudem 150.000 Personen in Lohn und Brot.
Im österreichischen Fußball wird vor allem viel zu wenig investiert, um eine noch größere Wertschöpfung zu haben. 2014 wurden beispielsweise nur 54 Millionen Euro in die Sportstätten investiert. Fünf Jahre zuvor waren es laut Statistik noch 76 Millionen Euro. In einem der wichtigsten Segmente für den Fußball ist die Ausgabebereitschaft folglich rückläufig.
Österreichs Fußballszene muss weiblicher werden
Deutschland hat laut der Untersuchung die WM 2006 genutzt, um sich zu modernisieren und sein Gesamtkonzept „Fußballstadion“ zu überarbeiten. Im nördlichen Nachbarland sind die Arenen wahrhafte Vergnügungsparks geworden. Das Resultat: 35 Prozent der Besucher sind Frauen – in Österreich liegt der entsprechende Teil sehr viel tiefer. Eine ganze Konsumentenschicht geht auf diese Weise verloren.
In fünf Jahren sollen die nächsten Zahlen folgen: Es ist spannend zu beobachten, ob sich dann etwas in Österreich geändert hat.